
Der sogenannte „Wassercent” wird in Bayern eingeführt
4. Dezember 2025
Schliesstage von 24.12.2025 – 06.01.2026
15. Dezember 2025Sauberes, gesundes und frisches Trinkwasser, unser wichtigstes Lebensmittelt kommt aus dem Wasserhahn
Regelmäßige Kontrollen unverzichtbar!!
Wenn es um Trinkwasser aus der Leitung geht, spricht man in den Medien nicht selten vom Lebensmittel.
Die Grundlage dafür bilden wiederkehrende und sehr umfangreiche Wasseranalysen, die von einem externen akkreditierten Labor durchgeführt werden. Der Analyseumfang erfasst eine Vielzahl von physikalisch-chemischen Parametern, Kationen und Anionen, anorganische Bestandteile wie Aluminium, Arsen, Eisen, Mangan und auch Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel. Natürlich wird auch der Bereich der Hygiene und Mikrobiologie dabei miteinbezogen.
Übers Jahr 2024 verteilt erfolgten insgesamt 113 Wasseranalysen. Die Laborkosten lagen im zurückliegenden Jahr bei 46.390,12 €. Viel Geld könnte man sagen! Ja, ist es auch, aber durch die Brille des Wasserversorgers betrachtet gut angelegt, denn es geht uns bei der Trinkwasserversorgung um nicht mehr und auch nicht um weniger als die Minimierung von Risiken.
Streng kontrolliert und am besten überwacht ist also keine Übertreibung, sondern wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit! Diese Kontrolldichte dient aber nicht nur der Vorsorge und der aktuellen Qualitätssicherung, sondern die Ergebnisse liefern uns auch wichtige Erkenntnisse zur Einschätzung der zu erwartenden Entwicklung.
Die hohe Qualität des Trinkwassers, also des wichtigsten Lebensmittels aus dem Wasserhahn, ist voll umfänglich jederzeit gewährleistet. Die rechtlichen Qualitätsanforderungen der Trinkwasserverordnung werden nicht nur eingehalten, sondern teilweise deutlich unterschritten.
Übrigens findet unser Leitungswasser beinahe in der gesamten Bandbreite der Lebensmittelerzeugung, beim Metzger, beim Bäcker, in der Gastronomie usw. Verwendung.
An welcher Stelle wird Leitungswasser von uns kontrolliert?
Diese Frage wird von unseren Kunden gelegentlich, im Zusammenhang mit der faktischen Übernahme des Leitungswassers über den Hausanschluss, gestellt.
Grundsätzlich werden Wasserproben am Ort der Entnahme, also beim Brunnen, gezogen oder im Falle einer integrierten Aufbereitung bei der Abgabe des Trinkwassers in die Verteilnetze.
Zudem aber geben wir Wasseranalysen stichprobenweise auch an verschiedenen Entnahmestellen, also am Wasserhahn, in Auftrag.
Beispiele: In Kindergärten, an Schulen, in Altenheimen, in Rathäusern usw.;
Die Grundwasserbelastung bleibt problematisch!
Eine bedeutende Verbesserung lässt sich aus den vorliegenden Laborwerten leider auch im Jahr 2025 nicht ableiten. Die Risiken für das Grundwasser sind unverändert hoch. Die Kontaminierungswerte im Bereich von Nitrat und bei chemischen Substanzen, wie Atrazin bzw. Desethylatrazin, gleichen, in der üblichen Bandbreite, denen der Vorjahre.
An den Brunnenstandorten Hohenthann und Pattendorf werden die Grenzwerte im Rohwasser (=vor der Aufbereitung) bei Desethylatrazin, einem Abbauprodukt des Pflanzenschutzmittels Atrazin, mit Laborwerten von 0,0018 mg/l, bzw. 0,0017 mg/l, deutlich überschritten. Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung liegt bei 0,0001 mg/l.
Alles keine Werte, die zu einer positiven Interpretation Anlass geben könnten.
Es gibt also nach wie vor dringenden Handlungsbedarf um unser Grundwasser wirksam zu schützen.
Pegel/Messstellen/Fließgewässer:
Auch hier ergibt sich ein ähnliches Bild wie in den Vorjahren. Mit Hilfe einer Grafik soll die Entwicklung von Nitrat über einen Zeitraum von 10 Jahren verdeutlicht werden. Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung liegt bei 50 mg/l.

Hier werden das Fließgewässer Goldbach bei Oberergoldsbach, der stillgelegte Brunnen Pfeffenhausen, sowie die Pegel Ebenhausen, Steig, und Dürnwind dargestellt. Diese Messtellen liegen im direkten Anstrombereich des neuen Brunnens Burghart.
Kampf ums Wasser bei weiter steigendem Bedarf:
Gerade in Zeiten des Klimawandels, verbunden mit zu trockenen Böden und mancherorts sinkenden Grundwasserständen, in einem eigentlich wasserreichen Land, steigt der Bedarf an Wasser zunehmend.
Es ist ein Naturgesetz, dass Wasser eigentlich nicht verloren gehen kann und doch wird Niederschlagswasser zu einer immer wertvolleren Ressource. Das allein löst aber all die Fragen nicht, die sich im Zusammenhang mit den konkurrierenden Begehrlichkeiten ergeben. Aus unserer Sicht bedarf es eines „Masterplans Wasserversorgung“ mit dem erreicht werden sollte, dass nicht mehr verbraucht wird als das jährliche Wasserdargebot zur Verfügung stellt. Wasser sparen, vielfach von verschiedenen Seiten gefordert, ist aber nicht ganz so einfach, wie oft artikuliert. Aus ganz unterschiedlichen Gründen wird auch derzeit bereits Wasser gespart, insbesondere auch bei unseren Anschlussnehmern, wie uns objektive Zahlen zeigen. Ein Blick auf die jährliche Grundwasserförderung aus unseren elf Brunnen, über den Zeitraum der letzten 15 Jahre, macht das deutlich. Die jährliche Fördermenge lag, im Zeitraum von 2008 bis 2024, innerhalb einer Bandbreite von 2 576 555 m3 und 2 659 873 m³. In dieser Zeit stieg die Zahl der zu versorgenden Einwohner jedoch von 36 214 auf 40 952 und die Zahl der Grundstücksanschlüsse von 11 301 auf 12 975. Die durchschnittlichen Verbrauchszahlen sind in dieser Zeit leicht gesunken.
Ganz knappes Fazit:
Ohne Wasser geht auf der Erde nichts.
Trinkwasserversorgung vorrangig vor allem anderen Bedarf.
Der Zugriff auf das Wasser muss für alle verbindlich vom Staat gelenkt werden.
Je länger man alles der Tagesdynamik überlässt, desto umfassender werden Korrekturen erforderlich sein.
Pattendorf, 20.11.2025
Hans Weinzierl, Erster Vorsitzender



