Unsere Geschichte,
auf die wir mit Stolz zurückblicken

Anfang der Sechziger Jahre lag die Trinkwasserversorgung in den rein ländlichen Gebieten noch sehr im argen. Eine zentrale Versorgung gab es nur in den Städten und Märkten, in der Regel aber nicht in den Landgemeinden. Die Brunnen befanden sich zum allergrößten Teil im unmittelbaren Hofbereich, oft neben den Dungstätten und wurden bei einer durchschnittlichen Tiefe von meist nicht über 10 Metern aus Oberflächenwässern bedient. In Trockenzeiten gab es die immer wiederkehrenden Probleme mit dem Wassermangel. Man wusste oft nicht mehr, wie man bei langanhaltenden regenlosen Zeiten noch genügend Trinkwasser beschaffen sollte. Vom Löschwasser erst gar nicht zu reden. Die Herbeischaffung des Wassers mit Güllefässern in solchen Perioden oder evtl. mittels Schlauchleitungen bildeten dann jeweils noch die einfachsten und billigsten Lösungen. Inhaltsstoffe waren erst gar kein Thema, auch wenn die Staatlichen Gesundheitsämter aufgrund ihrer Überwachungsuntersuchungen immer wieder auf die hohe Verkeimung, usw. hinwiesen.

Somit veranlasste die im seinerzeit noch bestehenden Landkreis Rottenburg a.d.L. und den angrenzenden Gebieten der Landkreise Kelheim und Landshut, den damaligen Landrat Ludwig Rauchenecker († 30.04.1989) und den späteren Landrat Hans Wagner († 19.01.1974) - damals noch Oberregierungsrat am Landratsamt Rottenburg a.d.L. - die Bürgermeister von Wildenberg, Wolferthau, usw. (hier waren schon gewisse Überzeugungsverhandlungen geführt worden !) zu einer Versammlung einzuladen.

Bereits im April 1963 fand in Wildenberg die Gründungsversammlung statt und es traten dem "Zweckverband zur Wasserversorgung der Wildenberger Gruppe" auf Anhieb 5 seinerzeitige Gemeinden, nämlich Wildenberg, Niedereulenbach, Obereulenbach, Oberlauterbach und Wolferthau, aus dem Landkreis Rottenburg a.d.L. und 4 seinerzeitige Gemeinden, nämlich Bachl, Kirchdorf, Helchenbach und Sallingberg aus dem Landkreis Kelheim bei. Zum 1. Vorsitzenden wurde Hans Datzmann († 30.04.1985) aus Wildenberg und zu seinem Stellvertreter Hans Gaillinger († 10.08.1988) aus Stegen/Sallingberg gewählt.

Die Regierung von Niederbayern erteilte am 02. Juni 1964 die Genehmigung zu diesem Zweckverband, der inzwischen in "Zweckverband zur Wasserversorgung Gruppe I Grosses Laabertal" in den Landkreisen Rottenburg a.d.L. und Kelheim umbenannt worden war. Im September 1964 wurde der Bau von 2 Brunnen beschlossen. Am 30. August 1965 erfolgte der erste Spatenstich für den Hochbehälter im Oberlauterbacher/Wildenberger Forst mit einem Volumen von 3.000 cbm durch Landrat Ludwig Rauchenecker († 30.04.1989).

Zwischenzeitlich, also Ende 1965 wurden 15 Gemeinden in den Zweckverband aufgenommenen. Parallel zur Wildenberger - Rottenburger Entwicklung wurde 1965 auch im Hohenthanner - Landshuter - Bereich mit den Vorbereitungen für den Zweckverband zur Wasserversorgung der Hohenthanner Gruppe begonnen. Die Regierung von Niederbayern genehmigte bereits am 03. November 1965 mit den 4 seinerzeitige Gemeinden (Hohenthann, Kläham, Oberergoldsbach und Stollnried) aus dem Hohenthanner Bereich und 6 seinerzeitige Gemeinden (Grafenhaun, Mirskofen, Oberglaim, Wachelkofen, Weihenstephan und Weihmichl) aus dem Landshuter Bereich die Zweckverbandsgründung. Die Gründungsversammlung für die Hohenthanner Gruppe fand am 29. Dezember 1965 statt. Zum Gründungsvorsitzenden wurde Jakob Emslander aus Stollnried und zu dessen Stellvertreter Josef Gebendorfer aus Gabisreuth/Weihmichl gewählt. Bereits 1966 wurde mit dem Bau von 2 Brunnen, zwischen Hohenthann und Bibelsbach begonnen.

Da die Rottenburger Gruppe wie auch die Hohenthanner Gruppe seinerzeit nur ein kleines Planungs- und Betreuungsgebiet hatten, entschlossen sich beide mit Wirkung ab 01. Juli 1967 zum neuen „Zweckverband zur Wasserversorgung -Rottenburger Gruppe-„ zu fusionieren. Hans Datzmann († 30.04.1985) wurde auch zum Vorsitzenden dieses nun wesentlich größeren Zweckverbandes gewählt und sein Stellvertreter blieb Hans Gaillinger († 10.08.1988). 1970 traten 19 Gemeinden dem Zweckverband bei, sodass nun insgesamt 44 Gemeinden aus den Landkreisen Rottenburg a.d.L., Kelheim und Landshut Mitglied unseres Zweckverbandes waren. Die restlichen Gemeinden beantragten dann nach und nach ebenfalls die Mitgliedschaft, soweit sie zu unserem Zweckverbandsgebiet gehörten.

Erwähnenswert ist, dass die Mitgliedschaft bei unserem Zweckverband mit Wirkung ab:

01. Januar 1978    der Ort Pfeffenhausen mit rund 600 Hausanschlüssen,

01. Januar 1979    der Ort Offenstetten mit rund 450 Hausanschlüssen,

01.  Mai 1981         der Ort Kirchdorf mit rund 120 Hausanschlüssen,

01. Januar 1998    der (Ortsbereich) Markt Ergoldsbach mit rund 1.200 Hausanschlüssen,

01. Januar 2001    der (Ortsbereich) Markt Rohr i.NB mit rund 630 Hausanschlüssen,

01. Januar 2004    der Ort Rottenburg a.d.L. mit rund 1.300 Hausanschlüssen

beigetreten sind und damit seit dieser Zeit ebenfalls voll von uns versorgt werden. Eine Eigenversorgung innerhalb unseres Zweckverbandsgebietes hat der Markt Langquaid.

Das gesamte Verbandsgebiet umfasst eine Fläche von rund 501 km² mit rund 40.000 Einwohnern und über 14.500 Hausanschlüssen. Allein im Jahre 2022 wurden 2.476.001 m³ Trinkwasser an die Verbraucher in unserem Zweckverbandsbereich und zusätzlich 98.015 m³ Trinkwasser an den Zweckverband Wasserversorgung Pfettrach Gruppe, den Wasserzweckverband Mallersdorf, den Zweckverband zur Wasserversorgung der Hopfenbachtal-Gruppe sowie über Notverbünde an den Markt Schierling und Markt Langquaid geliefert.